Zum Hintergrund:
Eine Wirtschaftsverkehrsstrategie für die Region FrankfurtRheinMain
Heute stehen Städte, Gemeinden und Regionen national und international vor der großen Herausforderung, nachhaltige und zukunftsfähige Konzepte für die Versorgung von Menschen und Wirtschaft zu entwickeln. Eine Vielzahl von dynamischen Veränderungsprozessen erfordern es, bestehende Logistik- und Mobilitätskonzepte anzupassen: Dazu gehören sowohl die Anforderungen klimaneutraler Mobilität, Veränderungen im Konsumverhalten und die rasante Entwicklung des Online-Handels, wirtschaftliche Veränderungen wie flexibles Arbeiten, Digitalisierung und Industrie 4.0 als auch die stetig zunehmende Flächenkonkurrenz im öffentlichen Raum.
In der Region FrankfurtRheinMain ist der Wirtschaftsverkehr – inklusive des Liefer- und Dienstleistungsverkehrs – von einem hohen Gesamtverkehrsaufkommen geprägt. Sowohl die Bevölkerung als auch die Wirtschaft befinden sich im Wachstum. Auf der Schiene sollen verschiedene Bauvorhaben (Wallauer Spange, Knoten Frankfurt, mehrere Neubaustrecken) neue Kapazitäten für umweltfreundliche Verkehre schaffen. Zudem wurden oder werden in verschiedenen regionalen Großstädten wie Frankfurt, Wiesbaden und Hanau bereits Logistikkonzepte erarbeitet, die sich allerdings stark auf die letzte Meile im innerstädtischen Bereich konzentrieren. Konzepte für den Wirtschaftsverkehr über die Stadtgrenzen hinaus sind bisher bundesweit kaum präsent.
Um die Herausforderungen in der Region strukturiert und lösungsorientiert zu betrachten, hat der Regionalverband FrankfurtRheinMain die Regionale Wirtschaftsverkehrsstrategie FrankfurtRheinMain initiiert. Ihr Ziel ist es, mittels eines pragmatischen und umsetzungsorientierten Prozesses die Entwicklung der Wirtschaftsverkehre nachhaltig, zukunfts- und leistungsfähig über Gemeindegrenzen hinweg zu steuern. Die Strategie soll zur Verringerung verkehrsbedingter Stickstoffverbindungen-, Kohlendioxid- und Lärmemissionen in der Region beitragen.
Um diese Ziele zu erreichen, sind Maßnahmen unter anderem in folgenden Handlungsfeldern unter die Lupe genommen worden:
• Verlagerung auf emissionsarme Verkehrsmittel
• Förderung und Stärkung emissionsarmer Transportwege und -mittel
• Förderung und Umsetzung von multimodalen Ansätzen und der Bündelung von Verkehren
• Intelligente überörtliche Steuerung des LKW-Verkehrs und Optimierung des Verkehrsflusses
• Strategisches Verkehrs- und Flächenmanagement
• Wissenstransfer, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Veränderungsprozesse auf diversen Ebenen machen auch die Vielzahl der verschiedenen Interessenslagen deutlich: Gesellschaftlich getragene Lösungen für den Wirtschaftsverkehr können nur im Dialog mit den verschiedenen Stakeholdern entstehen und gemeinsam umgesetzt werden.